Dienstag, 18. August 2009

Bildungsreform - Frau Schmied wird Unterstützugn brauchen

Frau Schmied wird, wenn sie ihr ehrgeiziges Reformprogramm durchziehen will, jede Menge UnterstützerInnen brauchen, und die werden nicht ausschließlich im eigenen Parteilager zu finden sein.

Wenn nämlich künftig alle im pädagogischen Bereich Beschäftigte grundsätzlich gleich ausgebildet werden sollen, wird es mehr brauchen als ein Verhandeln darüber, ob Lehrer ihrer Arbeit in der Schule nachgehen oder ihre Fortbildung in der unterrichtsfreien Zeit absolvieren. Das Vorhaben der gleichen Ausbildung greift zutiefst in von Standesdünkel und „das war ja immer schon“ – Standpunkten infizierte Strukturen ein.

Da hätte es nämlich plötzlich ein Ende damit, dass KindergartenpädagogInnen nach lediglich 5 Jahren Mittelstufe ins Berufsleben geschickt werden – so ganz nach dem Motto, sind eh meist Frauen und damit quasi genetisch auf Kindererziehung programmiert. Aber auch die AHS – LehrerInnen stünden hierarchiemäßig nicht mehr „über“ den Hauptschul- und VolksschullehrerInnen, obwohl ihre pädagogische Ausbildung weitgehend theoretisch abläuft.

Wie wenig Veränderungen im Bildungsbereich in diesem Land funktionierten, zeigt die leidige Debatte über die „Mittelschule Neu“, geht es dort doch vorrangig darum, wieso denn der Herr Professor für denselben Unterricht vor denselben SchülerInnen plötzlich so entlohnt werden soll wie die Frau Lehrerin….

Selten sind in der öffentlichen Schuldebatte die Vernunft und die Nachhaltigkeit oder gar die Sache selbst – wie wollen wir Bildung vermitteln und was wollen wir an Wissen vermehren - im Vordergrund gestanden, immer ging es um Neid (zu viel Freizeit, die LehrerInnen), Standesdünkel (Volksschullehrerinnen sind keine AHS-Professoren), politische Durchgriffsrechte (Landeslehrer, Bezirksschulratsgremien) und die Frage der Bezahlung.

Frau Schmied verdient - wenn sie es ernst meint - jede Unterstützung in ihrem Kampf gegen die ideologischen Windmühlen, die da in den Bundesländern bereits angestellt werden. Viel heiße Luft strömt schon aus, und die Parteipolitiker rüsten sich und blasen uns das ewig gleiche Lied vom „ ist es so gut wie bei uns“ um die Ohren. Und die Zeit vergeht, und die Ausbildung der Schüler leidet, und die Motivation der LehrerInnen sinkt, und die Macht der Strukturbetonierer steigt...

Wo sind eigentlich jene Bildungspolitiker, die Politik machen?

1 Kommentar:

  1. sag wenn du eine/n findest! schön, dass du dich der armen frau schmied erbarmst - gibt übrigens auch eine facebook fanseite ;o) lg manfred.

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